Das Handgießinstrument ist vermutlich von Gutenberg im 15.Jahrhundert erfunden worden. Der Einzelguß
der Drucklettern war Voraussetzung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern und seiner "revolutionären"
Folgen für Wissen und Aufklärung. Die beiden Hälften des Instruments werden zusammengehalten,
die Matritze unter die trichterförmige Öffnung geklemmt und die Letter (der Druckbuchstabe) gegossen.
Mit der Industrialisierung des Schriftgusses im letzten Drittel des 19.Jahrhunderts behält das Handgießinstrument
Bedeutung bei der Entwicklung neuer Schriften und zur Ergänzung des Maschinensatzes.
Die Stempel AG wurde 1895 gegründet. Die Fabrik an der Hedderichstraße in Sachsenhausen entstand
in mehreren Bauabschnitten bis 1924. 1901 erhielt die Firma das Monopol für die Herstellung der
Schriftmatrizen für die Linotype-Setzmaschine. Die Stempel AG war führend im Neuschnitt alter
Schriften für den Maschinensatz und der Entwicklung neuer Schriften. Als letzte große und international
arbeitende Frankfurter Schriftgießerei, stellte sie 1990 den Betrieb ein. Damit endete eine jahrhundertelange
Tradition auch überregional und international bedeutender Frankfurter Schriftgießereien.
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