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   Punzieren - Die Dekoration des Leders mit Schnittechnik und Prägung (2)
 
Der Übergang zum Lederschnitt vollzog sich allmählich, reifte jedoch etwa seit dem Ende des 13. Jahrhunderts zu hoher Perfektion heran. Dabei wurde ein vorgezeichnetes Motiv mit einem Dreikantmesser geschnitten und anschließend mit einem heißen Eisen nachgezogen, so dass die Schnittränder verhornten. Ermöglichte bereits dieser Lederschnitt ein freies und großzügiges Gestalten, so führen Bemühungen, Motive in stärkerem Maße hervorzuheben, zur Entwicklung neuer Techniken: die Hintergründe wurden punziert und dominierende Teile zum Relief getrieben. Oft wurde danach das Leder von der Schauseite her entweder mit Modelliereisen oder zusätzlichen freien Zierschnitten nachgearbeitet. Bemalung oder auch Vergoldung steigerte die Wirkung des Lederschnitts.

Imitationen des Lederschnitts traten bereits zu erstenmal um 1600 auf, wobei der echte Lederschnitt durch Teilprägung mit großen Metallplatten ersetzt wurde.

Ausstellungstisch   

Die beginnende Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte den Niedergang dieser Handwerkskunst. Jetzt wurde das Leder von Maschinen im einem Stück gepresst. So finden sich zur Zeit des Historismus am Ende des Jahrhunderts überwiegend reine Pressimitationen in größeren Auflagen, ansatzweise wurde auch hier bereits mit einer Wiederbelebung der alten Techniken begonnen.

Für das Punzieren eignet sich am besten vegetabiles, also pflanzliche gegerbtes Leder. Es wird heute im nassem Zustand bearbeitet, die Schnitttechnik wird mit einem sogenannten Drehmesser ausgeführt, zur Ausarbeitung der Motive dienen eine Vielzahl von Prägestempeln, den Punziereisen. Auch wird beim heutigen Lederschnitt auf die Verhornung der Schnittränder zumeist verzichtet, wodurch diese Lederarbeiten insgesamt weicher wirken. ... weiter >>

  Mitwirkende: Helmut Abbel, René Berends von THE BEAR GALLERY,

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