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FG-Sprecher: Herbert Klee
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Frühzeitig entwickelte der Mensch das Bedürfnis (mit Beginn der Seßhaftigkeit), den Tag und die anfallenden Tätigkeiten nach einer für die begrenzte Gemeinschaft allgemeingültigen Zeit zu strukturieren. Nach jahrtausendelanger Verwendung von Sonnenuhren und auch Wasser- und Kerzenuhren entstand im Mittelalter die Räderuhr, angestrebt als möglichst präzise arbeitende Maschine mit dem Gangregler Waag oder später Pendel.

Die ersten Räderuhren standen in Klöstern und regelten mittels Schlagwerken besonders den Ablauf religiöser Handlungen wie Messen und Gebete. Mit fortschreitender Erfahrung und Entwicklung der Technik (z.B. der schnellerschwingenden Unruh gegenüber dem Pendel sowie Herstellung von stählernen Triebfedern gegenüber dem Gewichtsantrieb) konnte die Uhr fortschreitend verkleinert werden (über die Taschenuhr zur heutigen Armbanduhr) und wurde zudem auch noch orts unabhängig, also transportabel. Das war besonders wichtig für die sich weltweit ausbreitende Schifffahrt und die dort nötige präzise Navigation. Heute ist eine zuverlässige und genaue Armbanduhr nicht nur für jeden erschwinglich, sondern meist schon eine unbedingte Notwendigkeit.

Mit der Weiterentwicklung und Miniaturisierung der Elektronik (Erfindung des Transistors und Entwicklung des Schwingquarzes als Gangregler) entstand für die mechanische Uhr ein äußerst preiswerter, ernsthafter Konkurrent, der die Mechanik fast verdrängte. Seit etlichen Jahren jedoch erlebt die mechanische Uhr eine ungeahnte Renaissance: Die hochwertige mechanische Uhr wurde zum Schmuck- und Prestigeobjekt. Die moderne technische und designmäßige Weiterentwicklung der mechanische Uhr ist seitdem ein besonderes Anliegen der im stürmischen Marktgeschehen übrig gebliebenen Hersteller von mechanische Uhren.

Der beachtenswerteste Uhrentyp ist hierbei der Chronograph, eine Armbanduhr mit Stoppeinrichtung. Er mißt wie eine Stopp-Uhr (neben gleichzeitiger Darstellung der aktuellen Zeit) die zeitliche Dauer von verschiedensten Vorgängen, was z.B. in der Fliegerei und beim Tauchen wichtig ist, von Bruchteilen von Sekunden bis zu 12 Stunden (auch als Additionsmessung).

Begrifflich ist der Chronograph zu unterscheiden vom Chronometer, welcher eine besonders genaugehende, nach bestimmten Kriterien geprüfte Uhr darstellt (beide Funktionen können jedoch in einer Uhr zusammen verwirklicht werden). Ein besonderer Hersteller, der die traditionelle mechanische Uhrentechnik mit moderner Hightech-Innovation zu- sammenführt, ist die Firma Sinn in Frankfurt. Sie produziert hochwertige Spezialuhren für Flieger, Taucher sowie auch Borduhren, aber auch Armbanduhren für den alltäglichen Gebrauch.

Was ist der aktuelle Stand im Bereich der modernen Uhrentechnologie?

Im Bereich der mechanische Uhr ist dies die mit dem Gas Argon gefüllte Uhr mit einer speziellen Trockenhaltetechnik. Das Edelgas verhütet eine Verharzung des Uhrenöls zusammen mit der Trockenkapsel, die eine absolut trockene Atmosphäre im Uhreninneren schafft. Beides verlängert die Wartungsintervalle.

Im Taucheruhrenbereich sorgt die Tieftauchtechnologie für praktisch unbegrenzte Tauchtiefen bis 11.000m: ein Quarzwerk läuft im mit Silikonöl gefüllten Gehäuse mit Langzeit-Batterie. Die neueste Entwicklung ist die Tiefsttemperaturtechnik mechanischer Uhren bis minus 45°C durch eine spezielle Schmierung (kombiniert mit Argon- und Trockenhaltetechnik). Diese Techniken sind Innovationen der Firma Sinn und wurden in deren Werkstätten entwickelt.
Weitere Schwerpunkte heutiger Uhrentechnik ist Saphirkristall   (Materialeigenschaft) für unzerkratzbare Uhrengläser und Titantechnologie für Uhrengehäuse und Bänder. Das Metall Titan ist leicht, anitallergisch, nicht oxidierend, nichtmagentisch und findet auch in der Flugtechnik Verwendung. Ein zusätzliches Spezialgebiet ist der Magnetfeldschutz für mechanische Uhren. Die allgemeine Forderung an eine heutige Uhr, gleich welcher Technologie ist Robustheit, eindeutige Ablesbarkeit (auch im Dunkeln), einfache Bedienung, geringe Wartung, kurz Zuverlässigkeit, ein gutes Preis-Leistungsverhältnis sowie ein gefälliges Äußeres - was natürlich eine Frage des Geschmacks ist. Mechanische Großuhren (Stand-, Pendel- und auch Terminuhren) werden nur noch von wenigen Spezialisten hergestellt und repariert. Die vorerst letzte Entwicklung bezüglich der Präzision tragbarer Uhren ist die funkgesteuerte Quarzuhr. Sie wird über den Radiosender DCF 77 per Funk beständig korrigiert. Der Sender erhält seine Impulse über die physikalisch-technische Bundesanstalt, die wiederum mittels Atomuhren hochpräzise Quarzuhren steuert und so das heute präziseste Zeitnormal für jeden verfügbar macht.
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